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1. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 81

1889 - Leipzig : Freytag
81 zeugten die groartigen Kirchen und Rathuser, die schnen Brunnen auf den Mrkten, die reich und behaglich ausgestatteten Wohnrume. Wohl war die Bauart selten regelmig; ein wesentlicher Mistand waren die engen, winkeligen Straen, welche das Umsichgreifen von Feuersbrnsten und das berhand-nehmen von ansteckenden, zeitweise mrderisch wirkenden Krankheiten begnstigten. Aber dennoch konnten weitgereiste Auslnder sagen, Kln sei die schnste Stadt der Welt und Augsburg herrlicher als Paris. 33. Nrnberg. Nach Hartmann Schedel's Weltchroni! (1493). Schon zur Zeit Friedrichs Ii., der mehr im Auslande als in Deutschland weilte, hatte der Handel durch Land- und Seeruberei zu leiden; deshalb bten sich die Brger im Gebrauche der Waffen, namentlich der Armbrust, und bildeten Schtzengilden, die sich oft, wie die Ritter in Turnieren, in Freudenspielen und Schtzenfesten belustigten. Um aber den vielseitigen Anfeindungen mit vereinter Kraft widerstehen zu knnen, schlssen mehrere Städte einen Bund, warben auf gemeinschaftliche Kosten ein Heer und rsteten Kriegsschiffe aus. Der berhmteste dieser Stdtebunde ist die Hansa (flmisches Wort fr Verbindung"), ur-sprnglich zwischen Hamburg und Lbeck geschlossen, spter 85 Städte umfassend. Diese Hansa behauptete lange Zeit das Ansehen einer Gromacht, um deren Freundschaft sich Lnder und Städte bemhten. Sie erhielt sich 300 Jahre lang; als dann gesichertere Zustnde eintraten, lste sich eine Stadt um die andere von dem Bunde los. Schlielich blieben nur noch die drei Städte Ham-brg. Lbeck und Bremen, welche auf dem letzten Bundestage, 1630, ihre Ver- Holdermann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Ii.

2. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 149

1889 - Leipzig : Freytag
149 von Sachsen-Weimar heim. Als das hohe Brautpaar am Tage zuvor von Charlottenburg aus in Berlin einzog, war Augustas erster Gru an die freudig erregte Bevlkerung, bedeutsam fr ihr ferneres Wirken, eine frst-liche Spende an die Armen. Sie zogen in das spter unter dem Namen Kaiserliches Palais" bekannte Taueutziensche Haus (Unter den Linden Nr. 37), und hier lebte das glckliche Paar fast volle 59 Jahre zusammen. Am 18. Oktober 1831 erhielten sie das erste Kind, Prinz Friedrich Wilhelm, Unser Fritz" genannt, und am 3. Dezember 1838 das zweite Kind, die Prinzessin Luise, nachmals Groherzogin von Baden. Am 18. Oktober 1835 wurde auch das von Schinkel nach englischer Art gebaute Schlo auf dem Babelsberg bei Potsdam eingeweiht, ein Sommersitz und Lieblingsausent-halt Wilhelms. Als Friedrich Wilhelm Iii. starb, folgte zunchst Fried-rich Wilhelm Iv. (18401861), und da dieser kinderlos war, so erhielt Wilhelm als Thronerbe den Titel Prinz von Preußen". Als des Knigs erster Unterthan und Ratgeber" war Wilhelm unermdlich bestrebt, seinem kniglichen Bruder beizustehen; zweimal fhrte er, während dieser aus Reisen war, die Regierungsgeschste. Im Jahre 1840 setzte er die Einfhrung des von Dreyse ersundenen Zndnadelgewehres durch und verschaffte dadurch dem preuischen Heere in der Bewaffnung einen bedeutenden Vorsprung vor Europas Soldaten. In den Mrzunruhen griff Wilhelm thatkrftig ein, ging aber dann auf den Rat feines Bruders auf mehrere Wochen nach England. Nach der Rckkehr verlebte er den Sommer still und zurck-gezogen auf Babelsberg und verfate eine (1849 ohne seinen Namen ver-ffentlichte) Denkschrift der die deutsche Wehrverfassung, in welcher er nachwies, da die Feldtchtigkeit des Heeres von einer guten Ausbildung der Soldaten in lngerer Dienstzeit abhnge. Als im Jahre 1849 die aufstndische Bewegung in Baden einen immer bedrohlicheren Umfang gewann, baten die sddeutschen Regierungen Preußen um Hilfe, und darauf unternahm Prinz Wilhelm feinen ersten selbstndigen Feldzug, den er in kurzem, schwierigem und schmerzlichem Kriege glcklich zu Ende fhrte. In diesem Feldzug war besonders ein Gefecht am Bildstcke! bei Kuppenheim unweit Rastatt entscheidend. Zur Erinnerung erhielt Wilhelm das kleine Steiudenkmal zum Geschenk; er stellte es im Parke von Babelsberg unten an der Havel, nahe bei der ersten Schanze, die er einst zur bung gebaut hatte, auf. 5. Ehren und Menden. Wilhelm erstieg mit der Zeit alle militrischen Ehren und wurde nun Militrgouverneur in Rheinland und Westfalen mit dem Sitze in Eoblenz. Am 13. Mai 1851 befehligte er die Truppen bei der Enthllung des Denkmals Friedrichs des Groen vor feinem Palais in Berlin; am 20. Mrz 1854 wurde er Generaloberst der Infanterie mit dem Range eines Feldmarschalls. Am 11. Juni 1854 feierte er die silberne Hochzeit, am 20. September 1856 die Vermhlung seiner einzigen Tochter

3. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 78

1889 - Leipzig : Freytag
78 gierung antrat, bestand das Land aus drei ganz getrennten Teilen: Preußen, Brandenburg, Cleve, und war von dem 22 Jahre laugen Kriege ganz zerrttet. In Berlin waren viele Huser leer, die anderen meist baufllig oder in Schutt und Asche verwandelt; manche Landschaft hatte kaum eiu oder einige Drfer; in den weitesten Kreisen der Einwohnerschaft herrschte zudem dumpfe Gleichgiltigkeit, Roheit und Sittenlosigkeit. Da trat dieser junge Fürst auf, den, wie spter Friedrich der Groe sagte, der Himmel geschaffen hatte, um durch feine Thtigkeit und Tchtigkeit das Vater- land zu rekonstruie- 32. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. Wilhelm forderte Nun, da die Fes- tnngskommandanten und Offiziere ihm als Landesherren Treue schwren. Da es fast alle verweigerten, entlie er sie samt den Regimentern und warb neue Soldaten, anfnglich nur 3000 Mann und 200 Leibgarde. Dieser bescheidene Anfang des ersten stehenden Heeres im Lande begrn-bete in der That seine Herrschermacht. An die Spitze stellte er in der Artillerie von Sparr, in der Kavallerie und andern Truppengattungen Georg Derfflinger, einen echt deutschen Soldaten und begabten Heer-fhret, den eine alberne Sage zum Schueidergesellen macht.

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 136

1889 - Leipzig : Freytag
----------------" " .--------------------------T-------- - ^ 136 Die Erbunterthnigkeit wurde aufgehoben, die Freiheit des Bauernstandes angebahnt und den Stdten die Selbstverwaltung verliehen. Napoleon ahnte wohl, da diese Neuerungen Preuens Strkung zur Folge haben und ihm gefhrlich werden wrden. Darum verhngte er der den namens Stein", (le nomm6 Stein") als einen Feind Frankreichs und des Rhein-bnndes", von Madrid aus die Acht. Stein begab sich darauf nach Prag und, da er sich in sterreich nicht sicher genug fhlte, nach Petersburg und war auch hier in einem Kreise begeisterter Anhnger unablssig bemht, die Befreiung der Völker von der Fremdherrschaft anzubahnen. Nach den Befreiungskriegen zog er sich auf sein Gut in Westfalen zurck und starb 1831. Auf dem Hgel, welcher die Burg Nassau trgt, wrbe ihm ein Marmor-ftaubbilb errichtet und am 9. Juli 1872 in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm enthllt. Mit Recht heit er barans des Rechtes Grundstein, dem Unrechte ein Eckstein, der Deutschen Edelstein". In Berlin steht sein Standbild seit dem 26. Oktober 1875. 2. Feld Herrn. Gerhard David vonscharnhorst war am 10. November 175! auf einem Pachthofe im Hannoverschen als Sohn brgerlicher Eltern geboren und wurde im 21. Lebensjahre Offizier. Sein anspruchsloses Auftreten gab nicht sofort die Tchtigkeit zu erkennen, welche er im Dienste und in militrischen Schriften zeigte. 1801 trat er als Artillerieoffizier in das preuische Heer und erwarb sich durch seine Vortrge in der Kriegsschule hchstesmertraueu. Der König stellte ihn an die Spitze einer Kommission, welche das preuische Heer neubilden sollte. Scharnhorst setzte es durch, da anstelle der Werbung die allgemeine Wehrpflicht trete und da-durch ein Volksheer geschaffen werde, welches mit Begeisterung fr die eigensten Interessen kmpfe. Zugleich wurden die Vorrechte des Adels bei Besetzung von Ossiziersstellen beseitigt und entehrende Strafen abgeschafft. Die Bestimmung des Tilsiter Friedens, wonach Preußen nur 42 000 Mann halten drfe, umging er durch das Krmpersystem, d. h. Entlassung der.einexerzierten Soldaten, fr die er dann Rekruten einzog. So stand denn im Kriegsfalle ein wohl geschultes und feldtchtiges Heer bereit. Andere Feldherrn, die sich um Preußen und Deutschland die grten Verdienste erwarben, sind: Gneisen au (1760 bis 1831), welcher sich schon bei der Verteidi-gung Kolbergs ausgezeichnet hatte und als Mitarbeiter und Nachfolger Scharnhorsts thtig war. Blcher (17421819), geboren in Rostock, zuerst schwedischer, dann preuischer Offizier, aber von Friedrich 48. Blcher.

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 150

1889 - Leipzig : Freytag
i 150 Luise mit dem bisherigen Prinzregenten (seit dem 5. September Groherzoge) Friedrich von Baden, am 25. Januar 1858 in London die seines einzigen Sohnes Friedrich Wilhelm, des spteren Kronprinzen und Nachfolgers, mit der kniglichen Prinzessin Victoria von Grobri-tannien und Irland. Am 9. Juli 1857 wurde sein erster Enkel, der Erb-groherzog Friedrich von Baden, am 27. Januar 1859 sein erster Enkel, in Preußen, der Prinz Wilhelm, unser jetziger König und Kaiser Wil-Helm Ii., geboren. Am 10. Oktober 1854 war er zum Gouverneur von Mainz ernannt worden, am 1. Januar 1857 hatte er sein fnfzigjhriges Dienstjubilum als Soldat unter groen Ehren von allen Seiten gefeiert. 6. Regentschaft (185761) und Thronbesteigung (1861). Am 24. Oktober 1857 wurde Wilhelm als Prinzregent von Preußen" Stellvertreter seines' hoffnungslos erkrankten Bruders. Als er zwei Tage darauf vor den Abgeordneten und seinem Sohne den Eid auf die Verfassung ablegte, uerte er: Die Welt mu wissen, da Preußen berall das Recht zu schtzen bereit ist." Am 2. Januar 1861 wurde Wilhelm infolge des Ab-lebens feines Bruders selbst König von Preußen (18611888). Sein Hauptbestreben, ein starkes und wohlgebtes Heer zu schaffen, fand heftigen Widerstand und brachte den sog. Konflikt", d. h. den Streit der Regierung mit den Volksvertretern hervor (18611866). Aber im Bewutsein der besseren Einsicht fhrte Wilhelm die als notwendig erkannten Umgestaltungen durch: dreijhrige Dienstzeit wie bisher, vier Jahre Dienst in der Reserve statt zwei, also sieben Jahre Dienst in der Linie statt fnf, dagegen fnf statt sieben Jahre im zweiten Aufgebot derselben. Die Strke des Heeres steigerte er fo von 150 000 auf 213 000 Mann, die jhrliche Aushebung von 40 000 auf 63 000. Dazu wurden zehn neue Reiterregimenter und entsprechend sonst neue Heeresbildungen errichtet. Sein treuer Gehilfe bei den unbeirrt vorgenommenen gewaltigen nderungen war, seit Dezember 1859 als Kriegsminister, Emil von Roon (f 1879). Am 18. Oktober 1861 feierte der König die Krnung zu Knigs-berg i/Pr., die erste wieder seit Friedrich I., indem er sich selbst und seiner erlauchten Gemahlin Augusta die Krone aussetzte. Im Jahre 1862 berief cx dann zu seinem Ratgeber in Staatsangelegenheiten den bisherigen Gesandten Otto von Bismarck, dem er sein unerschtterliches Vertrauen bewahrte, obgleich diesem bestgehaten" Manne die allgemeine Abneigung begegnete. Die Treue, mit der der König den einmal Erwhlten festhielt, belohnte sich zum Heile fr ganz Deutschland mit dem glnzendsten Erfolge. 7. Der schleswig-holsteinische Krieg gegen Dnemark (1864). Seit hatten die Herzogtmer Schleswig und Holstein, da ihr eigenes Frsten-haus ausstarb, den König von Dnemark zum Herzoge, aber unter der Bedin-guug, da sie up ewig ungedeelt" und im Besitze ihrer besonderen Rechte

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 178

1889 - Leipzig : Freytag
178 Nniversittsstndien beschftigte er sich mit Kriegswissenschaft, ohne deshalb Kunst und Wissenschaft auer Acht zu lassen. Er lernte eine Kompagnie führen, den Artillerie- und Kavalleriedienst, besuchte Vortrge der Kriegs-geschichte, nahm teil an einer bungsreise des Groen Generalstabes und wurde infolge der gediegenen Kritik eines Manvers, am 31. August 1855, sosort vom Könige vor den versammelten Offizieren zum Obersten ernannt. Er arbeitete dann in den Ministerien fr Handel, Finanzen, Krieg, wurde 1856 Regimentskommandeur und lebte als solcher bis Ende September 1857 in Breslau, ebenso an seiner allgemeinen, wie militrischen Ausbildung arbeitend, wie durch Ausflge und vielseitigen Verkehr mit dem Volke bemht, Land und Leute kennen zu lernen, und bald bei Soldaten und Brgern gleich beliebt und verehrt. Am 25. Januar 1858 vermhlte er sich in London mit der kniglichen Prinzessin Victoria von Grobritannien und Irland; das hohe Paar lvurde am (). Februar in Potsdam und Tags drauf in Babelsberg glnzend und herzlich empfangen und zog am 8. Februar, nach alter Sitte vom Schlosse Bellevue her, unter groartigen Kundgebungen freudigster Teilnahme in Berlin ein. Ihre Wohnung bezogen sie in dem Palais am Opernplatze, heute noch Kronprinzliches Palais" genannt. Hier hatte ja einst sein Grovater Friedrich Wilhelm Iii. mit Luise gelebt; hier sein Oheim, Friedrich Wilhelm Iv., hier seilt Vater, Wilhelm, das Licht der Welt erblickt. So vereinigten sich viele schne und erhebende Erinnerungen, um ihnen gerade diesen Platz lieb und wert zu machen. Die Sommermonate verbrachten sie auf Babelsberg und spter im Neuen Palais bei Potsdam. Am '27. Januar 1859 kam zu ihrer und des ganzen Volkes hchster Freude der erste Sohn, Friedrich Wilhelm, zur Welt. 2. Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen, nachnnus Kaiser und König. Als Wilhelm I. die Regierung bernahm, wurde sein Sohn Kronprinz. Unter dem militrischen Kommando desselben fand am 17. und 18. Iailuar 1861 vor dem Standbilde Friedrichs des Groen die Fahnenweihe statt, mit der die von dem Vater fo mhsam erkmpfte und trotz allen Widerstrebens durchgefhrte Heeresumgestaltnng ihren Abschlu fand. Das Familienglck des Kronprinzen wurde erhht durch die Geburt der Prinzessin Charlotte, 24. Juli 1860, und des Prinzen Heinrich, 14. August 1862. Im Herbste 1862 machte das kronprinzliche Paar eine Reise nach der Schweiz, Sdfrankreich, Sizilien, Nordafrika, Italien und sterreich; zu Weihnachten waren sie wieder daheim, neu gestrkt und mannigsach angeregt und gefrdert. Eine groartige Feier war das fnfzigjhrige Gedchtnis der Freiheitskriege mit der Grundstein-legung zu dem Denkmale Friedrich Wilhelms Iii. im Lustgarten zu Berlin (17. Mrz 1863). Der Kronprinz hatte das Kommando der beteiligten -i.nippen: und nahm mit dem Könige die Parade der die 2000 Veteranen

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 60

1887 - Leipzig : Freytag
60 2. Diese lteste Verfassung, welche nur Geburtsvorrechte kannte, wnrde von Servius Tullins dahin ergnzt, da auch die Plebejer nach Magabe ihres Vermgens in das Heer eingereiht wurden und einige staatlichen Be-suguisse erhielten. Zu diesem Zwecke teilte er das ganze Volk in 5 V er-mgensklassen und 193 Centnrien (Schwadronen oder Kompagnien) ein, es gehrten zur 1. Klasse (Vermgen von mindestens 100 000 A) 18 Centimen Reiter u. 80 Fuvolk 98 Cent. 2. 75 000 ...............20 3. 40000 ...............20 4. 25 000 ...............20 5. 15 000 ............. 30 188 Cent. Dazu kamen 2 Ceuturien Zimmerleute und Schmiede, 2 Centnrien Horn-blaset und Trompeter und eine Centime der Mittellosen (unter 12 500 A). - 193 Cent. Nach diesen Klassen richtete sich die Einreihnng in das Heer; nach ihnen wurden auch die Centnriatkomitien abgehalten, wobei die Mehrheit der Centnrien (97) den Ausschlag gab. Wenn also die Centimen der ersten Klasse unter sich einig waren, so hatten sie schon die Majoritt gegen alle anderen Klassen zusammen. Ihre Rechte waren: die Entscheidung der Krieg und Frieden, die Genehmigung oder Ablehnung der Gesetzesvorschlge und spter die Wahl der Konsuln. Doch konnten sie von sich aus kein Gesetz vor-schlagen, und ihre Beschlsse muten zudem noch von den Konsuln genehmigt werden. Auerdem teilte Servius das Volk noch in (anfangs 4, spter' 35) rtliche Bezirke, deren Einwohner fr gewisse ffentliche Angelegenheiten zu den sog. Tribntkomitien, bei welchen man nach Kpfen abstimmte, berufen wurden. Durch diese Neuerung des Servius wurde auch den Plebejern eine, allerdings eingeschrnkte, Mitwirkung an der Gesetzgebung und Regierungsgewalt eingerumt. 3. Servius Tullius wurde von seinem eigenen Schwiegersohn L. Tarquinius mit dem Beinamen Superbns (der Hoffrtige") ermordet. Dieser, welcher nun den Thrvn bestieg, unterwarf ganz Latium und fhrte noch andere glckliche Kriege, mit deren Beute er den Jupitertempel auf dem Capitol errichtete. Doch machte er durch Willkrherrschaft sich bei den Putridem und Plebejern gleichmig verhat. Als sein Sohn Sextns die edle Rmerin Lueretia beleidigte, die sich darauf selbst den Tod gab. bentzte man die Abwesenheit des Knigs, der die Stadt Ardea belagerte, ihn und sein ganzes Hans von Thron und Stadt auszuschlieen und das Knigtum abzuschaffen. Rom wurde jetzt eine Republik.

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 148

1887 - Leipzig : Freytag
148 weltlichen und einen geistlichen, welche einen aus mehreren Grafschaften be-stehenden Bezirk bereisen und der die Amtsfhrung des Grafen, sowie der die Zustnde in Kirche, Gerichtswesen, Klstern. Schulen berichten muten. Lngs der Grenze waren die Marken (mit bewaffneten Bewohnern besiedelte Landesgrenzen), der welche Markgrafen mit diktatorischer Gewalt gesetzt waren. Die hchsten Beamten waren am Hofe Karls selbst: der Seneschalk, welcher die Aufsicht der das Hauswesen hatte (wie frher der Majordomus), der Pfalzgraf, welcher das knigliche Gericht leitete, die Notare oder Kanzler, welche Urkunden ausfertigten und besiegelten. 2. Die auf altem Rechte begrndete Einrichtung der Reichsverfcnnm-hing behielt Karl der Groe bei. Sie ward in der Merowingerzeit im Mrz abgehalten, wurde aber von Pippin auf Mai, und von Karl in die Sommer-monate verlegt; es erschienen hier alle geistlichen und weltlichen Wrden-trger und beschlossen der Krieg und Frieden und der Gesetzesvorschlge. Die gefaten Beschlsse erhielten Gesetzeskraft und sind in den sog. Kapitn-lernen, dem ersten groen Gesetzbuch der Germanen (so genannt nach der Einteilung in Kapitel) enthalten. Wenn ein Krieg bevorstand, so wurde die wehrpflichtige Mannschaft auf einen bestimmten Tag an den Ort der Reichsversammlung einberufen; diese Ladung, welche durch die Knigsboten oder durch die Grafen in den einzelnen Gauen erfolgte, hie Heerbann; wer ihm nicht Folge leistete, mute eine Geldstrafe erlegen; das frnkische Heer bestand vornehmlich aus Reiterei; das Fuvolk fhrte Schild, Lanze und Bogen, die Reiterei auerdem ein Schwert oder einen Dolch; Helm und Panzer trugen nur vornehme Leute. Den Oberbefehl fhrte der König selbst, in seiner Abwesenheit einer seiner Shne; wenn mehrere Heere ins Feld rckten, wurden auch Mark-grafeu und Grafen mit der Fhrung betraut. Abgaben waren von den Freien nicht zu entrichten; nur wenn der König oder feine Beamten dnrch das Land reiften, war man zur Verpflegung und Befrderung verbunden. Die Einnahmen kamen ans den Zllen und indirekten Steuern, namentlich auf Salz; der grte Teil der Einknfte aber wurde aus den kniglichen Gtern und Forsten gezogen. Auch das Mnzwesen erfuhr eine Umgestaltung, in-dem Karl von der Gold- zur Silberwhrnng berging. 780 Einer Verordnung von 780 gem wurden aus 1 Silber 20 Solid: 12 Denaren geprgt. Der Denar enthielt bei einem K von 367 g 1,62 g Fein-silber und hatte einen Wert von etwa 25 A Beispiele von Mnzen: Cavolus K. F. Car. Spr. <Spcier<, Carl R. F. Civi Arg. <Straburg^.

9. Teil 2 - S. 18

1912 - Leipzig : Freytag
18 11 tiutu Util fiincv Besitzes trt fleiiiete ^eile, mit benen er baun atme Freie ober auch seine Knechte belehnte. Dasselbe taten auch die Kirchen und Klöster; denn sie waren ebenfalls von den Königen reichlich mit Grunb und Boben aus! gestattet worben. So würden aus den weltlichen und geistlichen Lehnsträgern selbst wieber Lehnsherren; ihre Belehnten würden Vasallen zweiten Grabes. In der späteren Zeit würde das Lehnswesen noch weiter ausgebaut, so daß man Lehnsmänner zweiten bis britten ober vierten Grabes unterschieb. Auch auf die freien fransen griff das Lehnstoefen balb über. Sie traten mit einem Lehns-t rüg er ersten Grabes in Verbinbnng, übergaben ihm ihr Eigentum und empfingen es von ihm als vergrößertes Lehen zurück. So bilbete sich ein besonberer Slanb, der sich nach und nach über die Masse emporhob, der Stanb der Vasallen ober Lehnsmänner, ans dem sich der hohe und niebere Lehnsabel entwickelte. Damit ging nun Hand in Hand eine Veränberuug des Kriegswesens. Bei den alten Germanen zog der Heerbann, zu dem alle freien Männer gehörten, in den Kampf; bei ihnen war Manu und Krieger noch eins. Das Frankenreich kennt den Heerbann nicht mehr; in ihm hat sich ein besonberer Krieg er staub gebilbet, der gleichsam nur die oberste Schicht der zahlreichen Bevölkerung barstellt. (£r setzte sich eben ans den Vasallen zusammen. Damit ist auch ein Unterschieb in der Kriegsweife gegeben; der Heerbann der alten Germanen kämpfte zu Fuß, der Vasall bagegen zieht zu Roß aus. Die Schlachten, die er schlägt, finb 'in der Hauptsache Reiterschlachten. Reiterheere sinb aber sehr kostspielig zu unterhalten; bannn waren sie nach unseren heutigen Begriffen sehr klein. Die Frankenkönige und selbst Karl der Große haben wohl niemals ein Heer über 6000 ober 7000 Mann besessen; höchstwahrscheinlich haben die Heere selten diese Zahlen erreicht. In kleinen Truppenmassen tritt der einzelne Krieger mehr hervor, beshalb hatten die Vasallen die Pflicht, sich im Kriegshanbwerk tüchtig ansznbilben. 5. Tie Hausmeier. a) Die Hausmeier bis Karl Mattel!. Die mewwingischen Könige hatten infolge der vielen Zwistigkeiten, die innerhalb ihrer Familie ausbrachen und oft genug zu grausamen und blutigen Kämpfen ausarteten, bei dem Volke und bei den Großen ihres Reiches an Ansehen und Achtung verloren. Zubern waren sie manchmal recht schwache Herrscher, die sich wenig um die Regienmgsgefchäfte kümmerten; baburch wuchs die Macht der großen Lehnsträger bermaßen, daß sie selbst stärkeren Königen trotzten, und daß kein Regent ohne ihre Einwilligung etwas zu unternehmen wagte. Befonbers aber würde die Königsgewalt durch biehausmeier eingeschränkt, die anfangs nur die Anführer des königlichen Gefolges waren, später aber die Verwalter der königlichen Einkünfte würden, über die Lehen verfügten und sich sogar zu Herren der einzelnen Lanbfchaften aufschwangen. Die größte Bebeutung für das Frau ken-reich gewann die Familie der Pippiniben ober Karolinger. Der Stammvater berfelben war Pippin I.; er befaß große Güter zwischen Maas, Mosel und Rhein nnb übte tatsächlich mit dem Bischof Arnulf von Metz die Herrschaft über

10. Teil 2 - S. 100

1912 - Leipzig : Freytag
100 allgemeine Reichssteuer ausgeschrieben: man nannte sie den „gemeinen Pfennig". Zugleich sollten davon die Kosten der Reichskriege bestritten werden. Zur besseren Erhebung der Steuer wurde das Reich in zehn Kreise eingeteilt. Der mächtigste Fürst im Kreise war Kreisoberster; er hatte die Urteile des Reichskammergerichtes zu vollstrecken und die Friedensstörer zu bestrafen. Leider beachteten die Fürsten die Reformen des Kaisers nur wenig: das Reichskammergericht doch blieb bestehen. 2. Maximilian und die Landsknechte. Die Ritterheere hatten längst an innerer Kraft eingebüßt; iu den Schlachten Karls des Kühnen waren sie vollständig unterlegen. An ihre Stelle traten am Ans Abb. 35. Die Anwerbung; Bauern und Landsknechte des 16. Jahrhunderts. (Nach Ad. Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) gange des Mittelalters die Landsknechte. Es waren Fußsoldaten, die zu jedem Kriege erst angeworben wurden. Der Kaiser und reiche Fürsten sandten Werbeoffiziere in das Land. Unter der Dorflinde wurde ein Tisch niedergesetzt und dann die Werbetrommel gerührt. Die jungen Bauernburschen ließen ihre Namen in eine Papierrolle eintragen, schworen den Eid, bekamen ein Handgeld und waren dann Soldaten. Sie wurden gleichmäßig ausgerüstet; zum Schutze trugen sie einen Brustschutz und Armstücke. Zur Verteidigung benutzten sie einen Dolch oder einen Degen; ihre Hauptwaffe aber war ein langer Spieß. Die Söldner waren in Fähnlein eingeteilt; jedes stand unter dem Befehle eines Hauptmannes. Auf dem Exerzierplätze mußten sie sich in der Handhabung des Speeres üben und auf Kommando die mannigfaltigsten Stellungen einnehmen. In der Schlacht
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